Donnerstag

the most wonderful time of the year

die zeit um weihnachten ist für mich in der tat die schönste zeit des ganzen jahres. alles läuft ein bischen langsamer und besinnlicher. die kinder haben - trotzanfälle ausgenommen - gute laune und freuen sich über lichterglanz, geschenke und viel familienzeit.
genau diese familienzeit ist es, die ich schon immer ganz wundervoll fand und immernoch finde, denn es ist eine zeit in der die "frei"zeit nicht wie sonst instrumentalisiert wird. papa (opa, onkel, bruder, mutter, tante, etc.) hat frei. so richtig frei. ohne hintergedanken. es muss nicht in ein flugzeug gesprungen werden um den urlaub auch "so richtig zu genießen". es stehen wenig bis gar keine hausprojekte an und man beschäftigt sich eingehend mit den schönen dingen des lebens. familie sehen, essen, spielen, schlafen, gammeln, gepflegtes nichtstun. ganz großes kino. könnten wir alle öfter vertragen. ganz ehrlich.

schön, dass es noch nicht vorbei ist.

Dienstag

Paranoia

Dies ist der dritte blog von mir, diesmal unter meinem twitternamen. das birgt natürlich die doppelte chance, dass ich auch diesen blog innerhalb von wochen - gerade wenn sich tatsächlich eine anzahl von menschen gefunden hat, welche tatsächlich lesen was ich schreibe - wieder lösche. dazu muss man wissen, dass eines der schönsten dinge, welche es für mich gibt die absolute anonymität ist. ich liebt es auch in einer großstadt zu wohnen. ich finde es angenehm nichts von meinen nachbarn zu wissen. und vor allen dingen, dass sie nichts von mir wussten.
dann sind wir aufs land gezogen.
letzte woche als ich gerade vor dem haus auf eine bekannte wartete, wir wollten zur schwangerschaftsgymnastik, kam eine nachbarin auf mich zu und fragte mich, ob alles in ordnung sei. sie hätte mich in den letzten wochen nicht gesehen und schon angefangen in der strasse herumzufragen. da habe ich kurz angst bekommen. einerseits ist es ja nett, dass sich jemand fragt ob ich im haus anfange streng zu riechen oder ob mich der mann im ententeich versenkt hat. andererseits fand ich es doch meh mir vorzustellen wie meine nachbarn darüber spekulieren, ob ich nun zu einer totalen einsiedlerin geworden bin - eine tendenz, die ich leider nicht ganz abstreiten kann -, nur weil ich zu anderen zeiten das haus verlasse als sie.
zumal es doch mit drei kindern, alle davon offensichtlich von mir und nicht fremdbetreut, recht unwahrscheinlich ist, dass ich einfach so verschwunden bin.
um den bogen zurückzufinden: als wir aufs relative land gezogen sind habe ich wissentlich einen teil meiner heißgeliebten anonymität aufgegeben. ich hoffe nur, dass ich mich meiner aufkeimenden paranoia entziehen kann. insofern ist dieser neue blog wohl auch ein therapieansatz.

Montag

One day till christmas...

fassen wir zusammen:

ich habe das gefühl eine bronchitis zu bekommen
um 9:00 zum gyn
noch reste einkaufen
laufstall abholen
geschenke einpacken
mittag kochen
versuchen den strom im ersten stock wieder zum fließen zu bringen
weihnachtsbaum aufstellen
fehlende kiste weihnachtsschmuck suchen
schrank in die garage bringen
anderen schrank ins schlafzimmer bringen
ein bischen weinen und hoffen, keine bronchitis zu bekommen

wird schon. ganz bestimmt. schnüff.

Sonntag

kind der 80ger

ich bin ein kind der 80ger jahre des letzten jahrhunderts.

wenn ich es so schreiben, finde ich, dass sich das ziemlich alt anhört. ich war auf einem käthe kollwitz gymnasium und habe mir deshalb immer vorgestellt, wie es wohl für meine urenkel sein wird darüber nachzudenken, dass uroma vor ihrem jahrhundert geboren wurde.

als ich im kindergarten war fuhren wir wie jedes jahr nach dänemark. das war echt toll. dies sind die ersten ferien an die ich mich erinnere. aber nicht, weil wir ins legoland fuhren und ich von einem echten indianer einen tollen kopfschmuch bekam (obwohl das auch passiert ist, allerdings vorher), sondern weil ich in diesen ferien auch das erste mal wirklich angst hatte. eine angst an die ich mich immernoch erinnere. in diesen ferien ist chernobyl passiert.

meine eltern waren in panik. anders ist das nicht zu beschreiben. ich war sehr klein und hatte sehr große angst. wir liefen schnell zum auto. einmal in der stunde. ich sollte nicht atmen auf dem weg zum auto. da wurde dann das radio angemacht. im haus hatten wir keins. nur dänisches fernsehen. und angst in einer anderen sprache ist noch viel schlimmer.

also liefen wir zum auto. und ich durfte nicht mehr zu dem kleinen spielplatz der direkt neben dem haus war. wegen dem sandkasten und dem gift. das gift war jetzt überall in der luft und im boden.

als wir im herbst danach verwandte auf dem land besuchten und sie uns mitnehmen wollten "in die pilze" sind meine eltern sehr wütend geworden. aber die verwandten sind trozdem in den wald. da hat meine mutter geweint und wir sind wieder nach hause gefahren.

es hat mich noch viel geprägt, aber diese angst. die ist nie weggegangen.

Samstag

weihnachten

es ist vier tage vor weihnachten.

den eltern (meinen) schenkt man nichts, man bekommt selber auch nichts. eigentlich. uneigentlich hat die mutter schon angekündigt, dass es dieses jahr wohl auch etwas für mich geben wird.

die frage die sich mir stellt ist, ob ich tatsächlich motiviert bin nun einmal etwas aus meiner diy pinnwand von pinterest zu machen. für die eltern. natürlich auch für die anderen eltern (seine). mit denen schenkt man sich immer etwas. man bekommt auch immer etwas. häufig sogar etwas teures.
die bekommen dieses jahr "nur" einen gutschein von allen kindern zusammen. aber eine kleinigkeit, etwas RICHTIGES will/muss man ja trotzdem schenken.

ich werde mit kind 2 und kind 3 auch noch basteln für die gesammelten großeltern. klopapierengel oder sowas.

dann sind da noch die großeltern (meine). die sind alle noch da und in einem mehr oder weniger gut konservierten zustand.

omma und oppa mütterlicherseits sind einfach. wärmflasche und wein. geht immer, passt jedes jahr. wenn noch was selbstgebackenes dabei ist, umso besser. dieses jahr bin ich aber nicht zum backen gekommen. aber so gar nicht. wahr ständig was mit kind 1, die zwillinge sind 2 1/2. definitv nicht das beste backalter. und der bauch ist kugelrund mit kind 4. ach und so ganz unter uns: lust hatte ich dieses jahr auch nicht.

omma und oppa auf vaters seite sind schwieriger. alle extrem dement. 

für die kinder sind alle geschenke da. für den mann auch. weihnachten kann kommen.