ich bin ein kind der 80ger jahre des letzten jahrhunderts.
wenn ich es so schreiben, finde ich, dass sich das ziemlich alt anhört. ich war auf einem käthe kollwitz gymnasium und habe mir deshalb immer vorgestellt, wie es wohl für meine urenkel sein wird darüber nachzudenken, dass uroma vor ihrem jahrhundert geboren wurde.
als ich im kindergarten war fuhren wir wie jedes jahr nach dänemark. das war echt toll. dies sind die ersten ferien an die ich mich erinnere. aber nicht, weil wir ins legoland fuhren und ich von einem echten indianer einen tollen kopfschmuch bekam (obwohl das auch passiert ist, allerdings vorher), sondern weil ich in diesen ferien auch das erste mal wirklich angst hatte. eine angst an die ich mich immernoch erinnere. in diesen ferien ist chernobyl passiert.
meine eltern waren in panik. anders ist das nicht zu beschreiben. ich war sehr klein und hatte sehr große angst. wir liefen schnell zum auto. einmal in der stunde. ich sollte nicht atmen auf dem weg zum auto. da wurde dann das radio angemacht. im haus hatten wir keins. nur dänisches fernsehen. und angst in einer anderen sprache ist noch viel schlimmer.
also liefen wir zum auto. und ich durfte nicht mehr zu dem kleinen spielplatz der direkt neben dem haus war. wegen dem sandkasten und dem gift. das gift war jetzt überall in der luft und im boden.
als wir im herbst danach verwandte auf dem land besuchten und sie uns mitnehmen wollten "in die pilze" sind meine eltern sehr wütend geworden. aber die verwandten sind trozdem in den wald. da hat meine mutter geweint und wir sind wieder nach hause gefahren.
es hat mich noch viel geprägt, aber diese angst. die ist nie weggegangen.
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